„Neue Fenster zur Ewigkeit“
Britta Weßling zählt mit ihren kirchlichen Raumgestaltungen in bisher neun Bundesländern zu den rührigsten neuen Köpfen im Bereich aktueller sakraler Kunst.
Ihre architektonisch subtilen Arbeiten kommentieren und rhythmisieren sakrale Räume jeder Art immer wieder neu und immer wieder anders: von kleinen dörflichen romanischen Wehrkirchen über große gotische Hallenkirchen bis hin zu ganz neuen Kirchenräumen – über Kopf frei schwebend, gleich Start-Rampen auf Treppen liegend oder geheimnisvoll verborgen ausgeleuchtet.
Präzise setzt sie die überkonfessionelle Licht-Metaphorik des Christentums in ihren abstrakten Großmosaiken um und bezieht sich auf aktuelle Diskurse der Kirchenraumpädagogik.
Die Bildsprache des Mosaiks begleitet den Menschen schon lange (je nach Publikation seit ca. 4000 v. Chr.). Jedoch hat erst das Christentum mit seiner Lichtbezogenheit mehr aus diesem ursprünglich nur dekorativen System gemacht: Die byzantinischen Mosaiken vermögen mittels vieler kleiner mit Gold durchwirkter Partikel (Tessarae) das einfallende Licht zu streuen um so einen neu strukturierten Raum entstehen zu lassen (siehe z. B. die Reste der Kuppelauskleidungen der Hagia Sophia in Istanbul oder die Kirchen in Ravenna).
Zum Gesamtraumkonzept „a silent room“:
Die Besucher des Kirchenraumes sehen aus der Distanz stelenförmige Holzplatten – einige davon überlebensgroß. Diese Platten wurden ungegenständlich in Blau- oder Rot-/Goldtönen bemalt, mit einer Schicht Goldorganza bedeckt und mit farbig bemalten und mit Goldlack besprühten Mosaikpartikeln aus Fotokarton (je ca. drei mal drei Zentimeter) überzogen. Je näher man den Mosaiken kommt, desto stärker löst sich die malerische Struktur im Auge des Betrachters auf und es erglitzern tausende handgeschnittene Partikel.
Das Licht wird im Raum lebendig.
Eine PDF-Datei zum Gesamtraumkonzept "a silent room" können Sie sich
hier herunterladen.